Maurice Guest, ein junger Mann aus der englischen Provinz, gibt seine Stellung als Lehrer auf, um sich in Leipzig zum Pianisten ausbilden zu lassen. Kaum angekommen, lernt er die undurchsichtige Louise Dufrayer kennen, die schon bald seine Vorsätze auf den Kopf stellt. Was heiter beginnt, entwickelt sich zu einer tragischen Liebesgeschichte, einem Musik- und Künstlerroman und nicht zuletzt einer Hommage an das Leipzig um 1900.
Für eine beabsichtigte Umsetzung des Titels - durch den Umfang wäre es ein zweibändiges Werk im Schuber - als gedrucktes Buch fehlt es leider weiterhin an Mitteln, vielleicht wird diese Veranstaltung dieses Ansinnen befördern.
Henry Handel Richardson (1870-1946) verarbeitet in »Maurice Guest« (1908) ihre eigenen Erfahrungen als Leipziger Studentin. Sie war zwischen 1889 und 1892 am Königlichen Konservatorium
eingeschrieben, der heutigen Hochschule für Musik und Theater, und wurde später zu einer erfolgreichen Schriftstellerin. Richardson gilt vielen als ›Mutter der australischen Literatur‹ und war
mit ihrer Roman-Trilogie »The Fortunes of Richard Mahony« sogar für den Literaturnobelpreis nominiert. Ihr Debüt »Maurice Guest« wurde 1912 ins Deutsche übertragen und später mit Liz Taylor
verfilmt. // Die Anglisten Fabian Dellemann und Stefan Welz haben den Roman in jahrelanger Arbeit neu übersetzt. Jetzt liegt »Maurice Guest« erstmals vollständig in deutscher Sprache vor.
Grund genug, den Abschluss des anspruchsvollen Projekts zu feiern! Die Schauspielerin Noëmi Krausz liest aus dem Roman, und Graham Welsh (Klavier) präsentiert Kompositionen aus der
Entstehungszeit. // Eintritt: 5,- / 4,- EUR // Eine Veranstaltung des Sächsischen Übersetzervereins »Die Fähre« e.V. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig
Bereits bei uns erschienen: "Frühlingsouvertüre", zwei Kapitel aus dem Roman "Maurice Guest". Übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Fabian Dellemann und Stefan Welz, Schön Illustriert. Klappenbroschur, blaue Fadenheftung, mit aufgeklebtem Titelschild, 12 Euro.