Eine Veranstaltung der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft e.V.
Hubert Witt war, auch als Initiator des Leipziger Literarischen Herbstes, ein geistiger Brückenbauer; anlässlich seines zweiten Todestages erinnert die Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft an den Freund und Kollegen. "Ohne ihn wären wir alle geistig verdurstet", schrieb der Liedermacher Wolf Biermann, der an diesem Abend im Literaturhaus Leipzig zu Gast sein wird, über den Freund und dessen Wirken im Literaturbetrieb. Der Dichter und Liedermacher Wolf Biermann, die Germanistin Ingrid Sonntag und der Literaturhistoriker Roland Berbig sprechen am 24. Oktober 2018 im Literaturhaus Leipzig über das Lebenswerk Hubert Witts. Beispielgebend sind zwei Bücher aus dem Leipziger Reclam Verlag: 1983, vor 35 Jahren, kam hier "Stimme Stimme" von Wolfgang Hilbig heraus. Hilbig, der als Autor von der Obrigkeit der DDR zum "Außenseiter und Rowdy mit antisozialistischer Haltung" (Abt. Kultur im ZK der SED) gestempelt worden war, unterstand, wie Lektor Witt, in der mehr als vierjährigen Zusammenarbeit der kritischen, ja feindseligen Aufsicht auch im Verlag. Jahre zuvor war Witt mit seiner Sammlung jiddischer Dichtung aus Polen "Der Fiedler vom Getto" (1966) eine wahre Pioniertat gelungen, die in Ost und West großes Aufsehen erregte. - Eine berührende menschliche Stimme nach dem Holocaust und den antisemitischen Kampagnen in Polen seit 1945, im Vorfeld der Proteste von 1968 in Osteuropa.
Der Schauspieler Thomas Dehler liest Texte von Hubert Witt, Wolfgang Hilbig u.a. sowie Dichtung aus dem Jiddischen. Die Veranstaltung findet im 22. Leipziger Literarischen Herbst statt, dem Festival, das Hubert Witt 1991 begründete.
Eintritt 7,- / 4,- Euro / Mitglieder der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft frei
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Stadt Leipzig,
den Verband deutscher Schriftsteller in verdi, Landesverband Sachsen / Kulturwerk deutscher Schriftsteller,
das Literaturhaus Leipzig und durch
uns, die Connewitzer Verlagsbuchhandlung
Ohne Hubert Witt wären wir alle geistig
verdurstet – Wolf Biermann über Hubert Witt im Juni 2005 –